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VIB 170 BP

Nicht mehr im Programm

Bauanleitung

Explosionszeichnung

Aufbau

Der Bau eines doppelt ventilierten Bandpassgehäuses ist naturgemäß etwas aufwändiger als beispielsweise der einer geschlossenen Box. Befolgt man die Anleitung Schritt für Schritt, ist jedoch auch dieser Aufbau problemlos zu bewerkstelligen.

Man beginnt mit einer Seitenwand, auf die die Front, der obere Teil der Rückwand, Boden und Deckel sowie die Bretter für das Mitteltongehäuse und die Reflexkanäle aufgeleimt werden. Im Mitteltongehäuse ist ein Loch (ca. 6 mm) zu bohren, durch das die Zuleitung zum AL 170 - 8 Ohmgeführt werden kann (gut abdichten!). Um die Breite der Box möglichst gering zu halten, wurde der innenliegende TIW 200 XS - 8 Ohm auf einem um 30° geneigten Brett eingebaut. Damit dieses exakt positioniert verleimt werden kann, wird es zuvor mit zwei Dreiecksplatten versehen, die den korrekten Winkel sicherstellen. Außerdem muss ein großes Loch (ca. 10 mm) in die Tieftönerplatte gebohrt werden, durch das später die 3 Kabel für die Lautsprecher durchgeführt werden. Auch dieses Loch ist gut (z.B. mit Heißkleber) abzudichten. Die Konstruktion kann anschließend als Einheit in die Box eingeschoben und verleimt werden. Zuvor ist unbedingt darauf zu achten, dass der Ausschnitt für den Tieftöner an der richtigen Stelle ist. Bereits 1 oder 2 Millimeter Abweichung nach oben oder unten führen später dazu, dass der TIW 200 XS - 8 Ohm nicht mehr eingebaut werden kann, da er entweder oben mit dem Korb oder unten mit dem Magnet anstößt. Eine Prüfung der Einbaulage ist auf jeden Fall vor dem Einbau der Tieftönerplatte durchzuführen! Zudem müssen die Löcher für die Befestigungsschrauben an den eingezeichneten Stellen vorgebohrt werden und die Schrauben bereits einmal ein- und wieder herausgeschraubt werden. Das erleichtert später das Festschrauben des Tieftöners unter beengten Bedingungen im fertigen Gehäuse ungemein.

Schließlich wird noch der Halterahmen für die abnehmbare Rückwand um 19 mm (Materialstärke) nach innen versetzt eingeleimt und die zweite Seitenwand aufgeleimt. Die Fase ist aus optischen Gründen um die Reflexkanäle herum abgesetzt, kann aber bei Nichtvorhandensein einer Oberfräse auch durchgehend mit der Kreissäge geschnitten werden. Optional kann wie auf den Fotos eine Front aus Echtholz (hier: Akazie) aufgeschraubt oder -geleimt werden.

Der restliche Aufbau des Gehäuses bleibt davon unberührt, bis auf die Einfräsungen für die Chassis und die Fase, die nun natürlich auf der zusätzlichen Frontplatte erfolgen. Für eine optimale Passung werden die Ausfräsungen für die Reflexkanäle am besten nach dem Anbringen der Frontplatte mit einem Kopierfräser exakt nach den Konturen der Reflexkanäle gefräst. Für einen optisch gelungenen Übergang zwischen Frontplatte und Korpus empfiehlt sich eine Schattenfuge.

Durch die Öffnung in der Rückwand kann später der Tieftöner mittels Inbusschrauben und einem kleinen, gewinkelten Inbusschlüssel montiert werden. Die Frequenzweiche findet auf dem Brett für den unteren Reflexkanal Platz.
Zuletzt wird die Box durch Verschrauben der abnehmbaren Rückwand mittels 9 Schrauben und etwas Dichtband verschlossen.

Bedämpfung

Eine Matte Schafwolle wird der langen Seite nach geteilt, und jeweils einer der schmalen Streifen im Mitteltongehäuse aufgerollt.
Das Bandpassgehäuse bleibt für einen guten Wirkungsgrad im Tiefbassbereich komplett unbedämpft.

Zuschnittliste für 1 Box

Teile
Maße (mm)
Anzahl
Material: 19 mm Spanplatte oder MDF
Seitenwände
1108 x 408
2
Deckel und Boden
200 x 408
2
Front
200 x 970
1
Rückwand oben
200 x 826
1
BR-Kanäle hinten/unten
200 x 310
2
BR-Kanal oben
200 x 320
1
Mitteltongehäuse hinten
200 x 200
1
Mitteltongehäuse unten
200 x 100
1
Dreiecksplatten
200 x 116
2
Rahmen
200 x 360
1
Rückwand unten
198 x 358
1
Platte Tieftöner
370 x 242
1

Gehäusezeichnung 1

Gehäusezeichnung 2

Frequenzweiche

Presse

Auszug aus Klang & Ton

"Was wir zu hören bekamen, hätten wir aber niemals erwartet: einen enorm plastischen Mitteltonbereich, sehr griffig und direkt, wie man es von sehr guten Breitbändern kennt. Der Hochtöner spielt dank der hohen Trennfrequenz noch luftiger, als wir das ohnehin schon von ihm gewöhnt sind. Wie machen sich nun die Materialresonanzen bemerkbar? Dieser Bereich klingt keinesfalls unangenehm oder scharf, wahrscheinlich weil er so schnell ausschwingt und schmalbändig genug ist. Die S-Laute von Stimmen kommen völlig natürlich und in angemessener Lautstärke. Was man aber wahrnimmt, ist, dass dieser Bereich ungemein energiereich ist, ohne zu nerven. Er wird halt von viel Membranflächeabgestrahlt und nicht von einer vergleichsweise winzigen Kalotte. Hart angerissen Gitarrensaiten explodieren geradezu und Schlagzeugbecken haben richtig Substanz. Untermauert wird das Ganze von einem wohldosierten Grundtonbereich und einem fulminant tiefen und straffen Bass. So haben wir das von einem Bandpassgehäuse bislang nicht hören dürfen. Die Chassis ergänzen sich perfekt und die Übergänge erfolgen absolut bruchlos. Wie man es auch von anderen Systemen mit Breitbändern kennt, ist die räumliche Darstellung sehr präzise und aufgeräumt; Tiefen- und Breitenstaffelung gestatten geradezu eine Fokussierung auf die Musiker. Das Tüpfelchen auf dem "i" ist die völlig überraschende Pegelfestigkeit: Wenn eine wirklich große Kirchenorgel den Hörraum mit Tiefbass überflutet, wird einem angst und bange. Okay, dafür ist auch ein bisschen Verstärkerleistung notwendig - mit den 60 Watt der SymAsym-Endstufe klingt die Visaton famos, um sie auszureizen; dürfen es aber gerne 200 Watt und mehr sein.

Fazit

Den Titel "Very Interesting Box" trägt die "VIB 170 BP" völlig zu Recht und macht ihrer langen Ahnenreihe wahrlich keine Schande, im Gegenteil: Nie war er wahrer als bei dieser VIB."

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