VIB 170 BP

Auszug aus Klang & Ton

"Was wir zu hören bekamen, hätten wir aber niemals erwartet: einen enorm plastischen Mitteltonbereich, sehr griffig und direkt, wie man es von sehr guten Breitbändern kennt. Der Hochtöner spielt dank der hohen Trennfrequenz noch luftiger, als wir das ohnehin schon von ihm gewöhnt sind. Wie machen sich nun die Materialresonanzen bemerkbar? Dieser Bereich klingt keinesfalls unangenehm oder scharf, wahrscheinlich weil er so schnell ausschwingt und schmalbändig genug ist. Die S-Laute von Stimmen kommen völlig natürlich und in angemessener Lautstärke. Was man aber wahrnimmt, ist, dass dieser Bereich ungemein energiereich ist, ohne zu nerven. Er wird halt von viel Membranflächeabgestrahlt und nicht von einer vergleichsweise winzigen Kalotte. Hart angerissen Gitarrensaiten explodieren geradezu und Schlagzeugbecken haben richtig Substanz. Untermauert wird das Ganze von einem wohldosierten Grundtonbereich und einem fulminant tiefen und straffen Bass. So haben wir das von einem Bandpassgehäuse bislang nicht hören dürfen. Die Chassis ergänzen sich perfekt und die Übergänge erfolgen absolut bruchlos. Wie man es auch von anderen Systemen mit Breitbändern kennt, ist die räumliche Darstellung sehr präzise und aufgeräumt; Tiefen- und Breitenstaffelung gestatten geradezu eine Fokussierung auf die Musiker. Das Tüpfelchen auf dem "i" ist die völlig überraschende Pegelfestigkeit: Wenn eine wirklich große Kirchenorgel den Hörraum mit Tiefbass überflutet, wird einem angst und bange. Okay, dafür ist auch ein bisschen Verstärkerleistung notwendig - mit den 60 Watt der SymAsym-Endstufe klingt die Visaton famos, um sie auszureizen; dürfen es aber gerne 200 Watt und mehr sein.

Fazit

Den Titel "Very Interesting Box" trägt die "VIB 170 BP" völlig zu Recht und macht ihrer langen Ahnenreihe wahrlich keine Schande, im Gegenteil: Nie war er wahrer als bei dieser VIB."