Pegelabsenkung mit ohmschen Widerständen

Bei Passivboxen kommt man oft nicht daran vorbei, die unterschiedlichen Wirkungsgrade der Einzelchassis mit Hilfe von ohmschen Widerständen anzupassen. Gewöhnlich haben Mitteltöner einen Wirkungsgrad, der zwischen 2 dB und 6 dB über dem der Baßlautsprecher im Tieftonbereich liegt. Wenn dieser Pegelunterschied nicht ausgeglichen wird, klingt die Box baßschwach.

Bei der Pegelanpassung mit ohmschen Widerständen sind keine klanglichen Nachteile zu erwarten, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Man darf nie Lautsprecher mit Widerständen absenken, die bei ihrer Eigenresonanz betrieben werden – also alle Lautsprecher, die als Tieftöner eingesetzt werden. Ein vorgeschalteter Widerstand verschlechtert den Q-Faktor des Baßlautsprechers und damit das Impulsverhalten im Bereich der Resonanzfrequenz.

  • Man muß dafür sorgen, daß sich bei vorgeschalteten Widerständen die Gesamtimpedanz, mit der die Frequenzweiche belastet wird, nicht ändert. Würde man also vor einen 8-Ohm-Lautsprecher einen Widerstand von 4,7 Ohm löten, hätte die Frequenzweiche eine Belastung von 12,7 Ohm und würde nicht mehr korrekt trennen.

  • Deshalb muß man immer mit zwei Widerständen arbeiten, nämlich einem Reihenwiderstand und einem Parallelwiderstand. Sie werden so dimensioniert, daß die Nennimpedanz (z.B. 8 Ohm) an der Frequenzweiche erhalten bleibt.

Die folgende Tabelle gibt Werte für die häufigsten Anwendungsfälle an (8 Ohm):

Ohm

  RR RP
- 2 dB 2,2 Ohm 22 Ohm
- 4 dB 3,3 Ohm 10 Ohm
- 6 dB 4,7 Ohm 8,2 Ohm

Festwiderstände oder Pegelregler?

In den VISATON-Bauvorschlägen sind teils Festwiderstände, teils Pegelregler angegeben. Bei Pegelreglern sind auch zwei Widerstände vorhanden, die beide über zwei miteinander gekoppelte Schleifer verändert werden können. Man hat die Möglichkeit, kontinuierlich und schnell die optimale Abstimmung herauszufinden.

Bekanntlich hängt diese optimale Abstimmung stark vom Hörraum, Hörabstand und nicht zuletzt vom persönlichen Geschmack ab. Mit Pegelreglern ist man jederzeit in der Lage, flexibel auf diese veränderlichen Parameter zu reagieren.

Möchte man auf keinen Fall Regler einsetzen, kann man mit folgender Methode die optimalen Werte für Spannungsteilerwiderstände ermitteln: Man baut beim ersten Probelauf der Box die Weiche noch nicht ein, sondem führt die verlängerten Kabel der Weiche durch eine Öffnung der Box (z. B. Baßreflexrohr, Bohrung für Anschlußklemme). Dann lötet man verschiedene Möglichkeiten der Widerstandkombinationen der Tabelle zur Pegelabsenkung zwischen Mittel- oder Hochtöner und kann so die richtige Absenkung herausfinden. Zum Schluß kann man die Weiche komplett aufbauen und ins Gehäuse einsetzen.