QUADRO
Bei der QUADRO bestand das primäre Entwicklungsziel darin, einen Lautsprecher mit einem sehr hohen Wirkungsgrad zu bauen, denn in letzter Zeit erfreuen sich wieder High-End-Röhrenverstärker großer Beliebtheit. Diese verfügen aber oft nur über eine sehr geringe Ausgangsleistung von wenigen Watt. Es gibt genügend Lautsprecher-Konstruktionen, die einen extrem hohen Schallpegel bei einem Watt angeben, der aber bei genauer Überprüfung nur bei mittleren und hohen Frequenzen vorhanden ist. Es ist eine große Herausforderung, den hohen Wirkungsgrad auch auf den Bereich der tiefen Frequenzen auszudehnen. Um das zu erreichen, muss viel Membranfläche eingeplant werden, die wiederum ein großes Boxenvolumen fordert, wenn man noch ordentlich Bass hören möchte.
Im recht voluminösen geschlossenen Gehäuse der QUADRO finden vier der exzellenten Breitbänder B 200 - 6 Ohm genügend Raum, um auch im Tieftonbereich noch gut Hub machen zu können. Sie sind dicht übereinander angeordnet, wodurch sich ein günstiges Abstrahlverhalten ergibt: großer Öffnungswinkel in der horizontalen Ebene und relativ starke Bündelung nach oben und unten. Damit diese Bündelung in der Vertikalen nicht zu extrem ist, werden im Bass noch alle Chassis parallel betrieben und mit steigender Frequenz ein B 200 - 6 Ohm nach dem anderen abgekoppelt, bis im ganz hohen Bereich das zweite Chassis von unten allein spielt. Durch die leicht geneigte Schallwand zielt dieser Breitbänder dann genau auf die Ohren, wenn man in einem Abstand von mindestens 3 Metern sitzt.
Wer den Klang der SOLOs oder der SOLITUDE kennt, hat eine Vorstellung der Wiedergabepräzision der QUADRO. Diese Eigenschaft wird aber noch durch die Tatsache gesteigert, dass der Raum von einer großen Membranfläche angeregt wird, aber eben weniger in Richtung Boden und Decke. Auffallend an der QUADRO ist vor allem die Klarheit und Analytik des Klangs, ohne jemals lästig zu werden. Einen so extremen Pegel im Tiefbass wie beispielsweise die SOLITUDE kann die QUADRO nicht erzeugen. Das kann aber vor allem in kleineren Räumen auch ein Vorteil sein, wenn die lang nachschwingenden Raumresonanzengar nicht erst angeregt werden. Aber den körperlich spürbaren Kickbass, den man eher bei Musikerboxen erwartet, kann man bei kräftigen Verstärkern durchaus erfahren. Darüber hinaus zeigt die QUADRO ihre Stärken bei der unverfärbten Wiedergabe von Stimmen und auch bei Aufnahmen von großen Orchestern. Man kann also sagen: ein Allroundlautsprecher der High-End-Klasse.
Presse
Die Idee zu diesem Lautsprecher fußt auf dem sehr guten Breitbänder B 200, der sich dank seiner filigranen Papiermembran und des leichtgewichtigen Schwingsystems durch hohen Wirkungsgrad auszeichnet.(...) In der QUADRO stehen pro Seite vier Stück des Breitbänders zur Verfügung, von denen drei nur den Bass-, Grund- und unteren Mitteltonbereich bearbeiten, während einer ungefiltert durchläuft. (...) Die VISATON ließ im unteren Bereich überraschenderweise nichts vermissen und konnte sich dank acht Zwanzigern und 350 Litern auch ohne Subwoofer gut behaupten. Die Snaredrums knallten uns mit einer fast hornartigen Vehemenz entgegen. Keine Frage, hier war die Haanerin in ihrem Element. (...), in tumultartigen Orchestereinspielern behielt die QUADRO stets die volle Übersicht. (...) Die VISATON QUADRO ist sowohl akustisch als auch optisch eine imposante Erscheinung, die dynamisches Material liebt und dem Besitzer die Gewissheit gibt, auf Kaufhausware verzichten zu können.
Der besagte "voluminöse" Klang löst sich gut von den Lautsprechern ab und führt zu einer Art "Großbild" hinter der Lautsprecherebene.
Aber nichts ist umsonst, schon gar nicht der souveräne, geerdete Klang der Quadro, die, nebenbei bemerkt, aber nicht unwichtig, auch prachtvolle Pegel in die klangliche Waagschale werfen kann. Mit vergleichsweise wenig Power kommen Rock- und Popfans so in den Genuss von Schalldrücken, bei denen andere Lautsprecher, insbesondere einzelne Breitbänder, schon längst das imaginäre Handtuch geworfen hätten, zudem bleibt die Quadro auch bei hoher Beanspruchung vorbildlich präzise und durchsichtig.
Dabei kann die große Box erstaunlich intensiv und anmachend arbeiten, der Klang kommt dann schier körperlich greifbar und nötigenfalls sehr präzise aus den acht Chassis – das ist schon ein Erlebnis!
Stimmt alles, dann geht die Visaton richtig ab, ihre lässige Art hinzulangen, fast schon nebenbei völlig mühelos Pegelsprünge zu absolvieren, ist faszinierend und führt auch zu Entspanntheit beim Zuhörer.
Unterm Strich: eine gelungene Interpretation des Themas Breitbänder plus Wirkungsgrad, die nur eines braucht, um perfekt zu funktionieren: Platz.
Nennbelastbarkeit | 160 W |
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Musikbelastbarkeit | 280 W |
Nennimpedanz Z | 6 Ohm |
Übertragungsbereich (-10 dB) | 45–18000 Hz |
Mittlerer Schalldruckpegel | 96 dB (2,83 V/1 m) |
Trennfrequenz | 1500 / 3000 / 5000 Hz |
Gehäuseprinzip | geschlossen/ closed |
Nettovolumen | 175 l |
Außenmaß Höhe | 1400 mm |
Außenmaß Breite | 400 mm |
Außenmaß Tiefe | 422 mm |