Der Aufbau des Stehtisches gestaltet sich, trotz vorgefertigter Materialien etwas kompliziert und ist daher nicht für Anfänger im Bereich der Holzbearbeitung geeignet.

Um etwas Zeit zu sparen, ist es ratsam die einzelnen Materialien im Baumarkt bereits so weit wie möglich vorgefertigt zu erwerben. So können z.B. alle Dielen (im Bild „Douglasie Riffelholz Bodendielen“) im Holzzuschnitt in der Länge angepasst und die Zwischenbretter, sowie das Kanalbrett aus 10 mm MDF zurechtgeschnitten werden. Des Weiteren sind die drei runden Platten (im Bild „Leimholzplatte Fichte“) im passenden Durchmesser (40, 60, 100 cm) üblicherweise problemlos erhältlich. Die genaue Auswahl der Holzmaterialien ist unkritisch. Gerne kann der Stehtisch unter Einhaltung der entsprechenden Volumina individualisiert werden, z.B. wenn die gewünschten Tischplatten nur in geringerer oder größerer Stärke erhältlich sind.

Vorbereitung Bodendielen:
Zunächst werden die Öffnungen der Breitbandlautsprecher FR 8 WP - 8 Ohm auf den Bodendielen angezeichnet. Diese sitzen außermittig auf den Brettern, da der Zusammenbau später abwechselnd auf Stoß (schmale Seite auf breite Seite) stattfindet. Die Bohrungen können mit einem 74 mm Kreisbohrer vereinfacht werden. Da die Bodendielen geriffelt sind, ist eine Ankörnung und Vorbohrung sinnvoll, um ein Verrutschen des Bohrers zu vermeiden. Auf der Rückseite der Dielen (stärker geriffelte Seite) sollte nun mittels Fräser, sowie ggf. mit einer Raspel die Öffnungen der Breitbänder nach Zeichnung vergrößert werden. Dies ist notwendig, da sonst die Öffnungen im Korb der Breitbandlautsprecher FR 8 WP - 8 Ohm durch die große Materialstärke der Dielen zu weit verschlossen wären und eine negative Beeinflussung der Akustik entstehen könnte. Danach werden die vier Befestigungslöcher der Lautsprecher angezeichnet und mit einem 2,5 mm Bohrer vorgebohrt.

Im nächsten Schritt werden bei allen Dielen drei 10 mm breite Nuten laut Zeichnung (Brett 1 – 4) gefräst. Diese dienen zur Aufnahme der Zwischenbretter und sind nötig um später eine problemlose Abdichtung des Gehäuses zu gewährleisten (die innere Riffelung der Dielen erschwert dies).

Des Weiteren werden 14 mm breite und tiefe Nuten an Brett 3 und 4, sowie als Gegenstück an den Revisions-Brettern laut Zeichnung angebracht.

Danach sägt man die Öffnung des Reflexkanals aus der entsprechenden Bodendiele (Brett 1). Da diese später nur noch schwer zu erreichen ist, kann man bereits jetzt eine strömungsgünstige Rundung entweder mit einem Abrundfräser oder mit einer Raspel an der Kante laut Zeichnung innenseitig anbringen.

Zum Schluss wird je ein Schlitz pro Diele auf der Außenseite für den Verriegelungsmechanismus (abhängig von der Größe des Schieberiegels) gefräst.

Vorbereitung Innenbretter:
Nachdem alle Innenbretter aus 10 und 19 mm MDF zurechtgeschnitten und die Tieftöneraufnahme 45° beidseitig angefast wurde, sollten zur Vereinfachung des späteren Zusammenbaus sämtliche Bohrungen und Öffnungen in den Zwischenbrettern bereits jetzt laut Zeichnung angebracht werden. Diese wären:
- Kabelöffnung mit 8 mm Durchmesser im Innenteiler zwischen Breitband- und Tieftönergehäuse, sowie im oberen Zwischenboden der Tieftöneraufnahme
- 109 mm Öffnung im Brett für die Tieftöneraufnahme mit rückseitiger Fase
- 78 mm Öffnung im Boden für das Anschlussterminal

Des Weiteren sollte man die Befestigungslöcher der Schrauben des W 130 S - 8 Ohm, sowie des Anschlussterminals mit einem 2,5 mm Bohrer vorbohren.
Da das Kanalbrett später ebenfalls nicht mehr zu erreichen ist, ist die Anbringung der einseitigen Rundungen vorab erforderlich.

Vorbereitung der runden Platten:
- 60 cm Platte: Diese Platte dient als Bodenplatte und wird mittig laut Zeichnung ausgesägt. Für eine einfache Verlegung der Lautsprecherkabel zum Stehtisch wurde eine Nut vorgesehen, welche mit der Oberfräse und einer Schiene (o.ä. für eine gerade Nut) schnell angebracht werden kann. Da die Bodenplatte die Stabilität des Tisches gewährleisten soll, sollten nun acht Bohrungen für die Verschraubung mit den Bodendielen folgen (bei Verwendung von langen Senkkopfschrauben die Löcher entsprechend senken). Des Weiteren kann man drei Punkte für spätere erhöhte Tischfüße (z.B. Gummifüße etc.) vorsehen.

- 100 cm Platte: Diese Platte ist die Hauptplatte des Stehtisches und wird ebenfalls mittig laut Zeichnung ausgesägt. Da der obere Teil für einen einfachen Transport abnehmbar gestaltet wurde, sind vier Rundungen mittig notwendig um an den Breitbandlautsprechern vorbeizukommen. Des Weiteren sind vier Bohrungen für die Aufnahme der Gewindestangen nötig. Da die Hauptplatte mit vier Schieberiegeln am Stamm fixiert wird, können die Befestigungspunkte bereits jetzt vorgebohrt und die Schieberiegel auf der Rückseite der Platte befestigt werden.

- 40 cm Platte: Diese Platte bildet den Deckel des Stehtisches. Sie wird mittels Gewindestangen und Einschraubmuttern mit der Hauptplatte verbunden. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die vier Bohrungen der Gewindestangen von der Hauptplatte zu kopieren. Vorsicht: Die Löcher dürfen nur für die Tiefe der Einschraubmuttern, also nicht durchgebohrt werden (siehe Zeichnung)!

Zusammenbau:
Um einen reibungsfreien Zusammenbau gewährleisten zu können, sollte man vorab mit den einzelnen Brettern, sowie mit sämtlichen Komponenten einen Trockenaufbau durchführen.

Gelingt dieser, beginnt man zunächst mit der Aufnahme des Tiefmitteltöners W 130 S - 8 Ohm. Hierfür verleimt man die drei MDF Platten laut Zeichnung (siehe auch Bauhilfe 1) z-förmig miteinander. Während der Trocknung dieses Konstrukts, kann man mit zwei Bodendielen (Brett 2 und 4 (unterer und oberer Teil)) weiterarbeiten. Man verleimt die Dielen (ebenfalls laut Bauhilfe 1) und klebt die drei quadratischen Innenbretter, sowie das Reflexkanalbrett ein. Damit das Gehäuse später ausreichend abgedichtet ist, sollte man mit dem Holzleim nicht sparsam sein und ggf. sogar die Fugen großzügig, z.B. mit Spachtelmasse o.ä. nachbearbeiten.

Während der Trocknungsphase kann man mit dem Einschrauben der Einschraubmuttern in der runden 40 cm Deckelplatte weiter verfahren, sowie die Gewindestangen falls nötig auf 190 mm kürzen (z.B. mit einer Eisensäge, sowie einer Feile zum Grat entfernen). Sollten die Muttern nicht mehr sauber aufgesetzt werden können, ist ein „Durchschrauben“ der Gewindestangen mit einer Mutter eine gute Hilfe. Der folgende Zusammenbau aus Hauptplatte und Deckelplatte per Gewindestangen, Muttern und Unterlegscheiben ist denkbar einfach. Lediglich der Abstand zwischen den beiden runden Platten sollte nochmals anhand der Zeichnung kontrolliert werden.

Nachdem nun die verleimten Dielen etwas getrocknet sind, kann man die Aufnahme des Tiefmitteltöners einsetzen, den Lautsprecher probehalber darin platzieren (ggf. muss rückseitig in der Diele etwas Luft für den Magneten geschaffen werden) und die Aufnahme danach einkleben (siehe Bauhilfe 1). Auch hier ist größtmögliche Dichtigkeit nötig, so dass man ggf. Spachtelmasse o.ä. zum besseren Einsetzen der Aufnahme nutzen sollte.

Bereits in diesem Stadium kann man das Kabel der vier Breitbandlautsprecher von oben nach unten einziehen und die Öffnungen entsprechend abdichten (z.B. mit Heißkleber).

Im nächsten Schritt wird eine weitere Diele (Brett 1) angebracht und alle Kanten nochmals abgedichtet (siehe Bauhilfe 2). Nun positioniert man die Frequenzweichen im unteren Teil des Gehäuses in der Nähe des Anschlussterminals und bohrt die Fixierungspunkte vor (2,5 mm Bohrer; nur anbohren, nicht durchbohren!). Danach verkabelt man die Frequenzweiche laut Anschlussplan und verlegt das jeweilige Kabel zum Tieftöner und zur Öffnung im Boden. Eine Fixierung der Kabel an den Gehäusewänden, z.B. mittels Heißkleber, ist vorteilhaft.

Nachdem dies durchgeführt wurde, kann die letzte Bodendiele angebracht, sowie die beiden Revisionsbretter miteinander verleimt werden (siehe Bauhilfe 3). Wichtig dabei sind u.a. die Nahtstellen der innenliegenden Bretter, welche großzügig verleimt werden sollten. Um auf Nummer Sicher zu gehen, überprüft man durch die Terminalöffnung im Boden nochmals die Kanten der innenliegenden Tieftöneraufnahme per Sichtprüfung. Gegebenenfalls sollte nachgebessert werden. Nach einer gewissen Trocknungsphase werden dann die Kanten des Reflexkanals außen an der Diele mit einem Abrundfräser geglättet.

Des Weiteren können die Verschraubungspunkte der Bodenplatte, sowie der Revisionsbretter durchgezeichnet und vorgebohrt werden.

Sofern ein zusätzlicher Schutz des Bassreflexkanals erwünscht ist, kann man diesen im jetzigen Schritt z.B. mit einem Gitter o.ä. abdecken (der Bassreflexschlitz neigt schnell dazu, als Mülleimer missverstanden zu werden; Anmerkung: Bei Einsatz eines Gitters müssen die Schieberiegel der Hauptplatte an dieser Stelle bedacht werden).

Nun folgt die Bedämpfung der Gehäuse laut Anweisung.

Im nächsten Schritt bringt man die Dichtringe an den FR 8 WP - 8 OhmRückseiten an und benutzt weiteres Dichtungsmaterial (z.B. dünnes und flexibles Fensterdichtband) für die Kanten der Revisionsbretter. Nachdem die vier Breitbandlautsprecher FR 8 WP - 8 Ohm, sowie das Anschlussterminal im Fuß des Stehtisches verlötet wurden, muss nur noch der Tieftöner, sowie die Bodenplatte und die Revisionsbretter angeschraubt werden.

Bei Bedarf kann man mit der weiteren Behandlung der Platten, z.B. gegen Feuchtigkeit etc. fortfahren.

Zum Schluss muss nur noch die Hauptplatte mit dem Deckel auf den Mast aufgesetzt und mit den vier Schieberiegeln fixiert werden.

Zur Bedämpfung rollt man ein Viertel der Matte Polyesterwolle zusammen und schiebt sie durch die Lautsprecheröffnungen der Breitbänder in das Gehäuse. Dort wird sie aufgelockert und etwas verteilt. Die restlichen Teile der Matte werden durch die Öffnung im Fuß des Stehtisches geschoben und ebenfalls locker verteilt. Die exakte Position der Polyesterwolle ist dabei unkritisch.